Kiesindustrie beißt auf Granit!

Kaum sind die Wahlen vorbei, geht die Baggerei wieder los. Mit schillernden Werbeflyern buhlt die Kiesindustrie um Akzeptanz. Doch schon längst geht es nicht mehr um das sachliche Für und Wider. „Der Worte sind genug gewechselt…“. Inzwischen ist es zu einer reinen Machtfrage geworden, wer sich durchsetzt.

Zunächst hatte die Kiesindustrie wohl auf veränderte Mehrheiten in den Räten gehofft. Ein Rohrkrepierer. Die Grünen erlitten aufgrund ihrer Rollback-Politik in Berlin und Düsseldorf eine deutliche Schlappe. NV AUF geht’s verdoppelte fast die Stimmen. Wir hatten uns als einzige vor der Wahl eindeutig für den aktiven Widerstand positioniert. Als Wortführer der Klage gegen die Kiesindustrie hat Ch. Landscheidt die Wahl in Kamp-Lintfort gewonnen. R. Stanzcyk konnte dagegen bei der Stichwahl in NV nicht mehr genügend Stimmen aufholen. Immerhin hatte er den Mumm gehabt zum Fehlen der Kiesfrage im Wahlprogamm Stellung zu nehmen. Ob er seiner Aussage, dass Mensch und Natur vor Profit gehen müssten, Taten folgen lässt, wird von den Wählern wohl mit einem Fragezeichen versehen.

Dabei findet diese Erkenntnis inzwischen immer mehr Anhänger und an der mehrheitlichen Ablehnung weiterer Kiesabbauflächen besteht kein Zweifel.

Also versucht die Kiesindustrie gegen den Willen der Mehrheit ihre Machtmittel auszuspielen. Mit der Rückendeckung von Mona Neubaur wollen sie den Abbau unmittelbar erzwingen.

Noch bevor das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes in Münster am 24.11. fällen wird, fahren sie mit dem Ankauf von Flächen, jetzt in Saalhoff, fort. Gegen die Veröffentlichung dieser Machenschaften durch Ch. Landscheidt wird jetzt mit Klage wegen angeblicher „Rufschädigung“ gedroht.

Und ganz egal wie das Urteil ausfallen wird, verkünden sie dreist, einfach weiter zu machen. Auch wenn die erforderliche Genehmigung durch die Stadt auf sich warten läßt. So sicher sind sie sich, wer hier im Kapitalismus das Sagen hat.

Die Methoden sind bekannt. Die Großindustrie ist es gewohnt, dass der Laden nach ihren Wünschen läuft. Auch wenn die übliche Lobbyarbeit in Parlament und Regierungen nicht immer passgenau funktioniert. Wer würde es wagen, die Genehmigung zu verweigern, wenn die Vorbereitung für die Baggerei bereits Geld verschlungen hat.

Wir! Wir haben in Neukirchen-Vluyn zusammen mit CDU und Grünen genau dafür gesorgt … und gegen die Ruhrkohle MI gewonnen. Für die Reservierung der Bauplätze auf dem Neukircher Feld waren sogar schon Kautionen kassiert worden, noch bevor der Bebauungsplan beschlossen worden war.

Die RAG MI musste sie auf Heller und Pfennig zurück zahlen. Was gegen die mächtige Ruhrkohle möglich ist, geht gegen die Kiesindustrie allemal! Entscheidend ist der aktive Massenwiderstand.

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